Die aktuelle Diskussion um den Grundschulkomplex Ringenberg zeigt, wie eng eine positive Ortsentwicklung mit der Beantwortung wohnungspolitischer Fragen verbunden ist. Nicht nur in Ringenberg ist die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum für alle Bevölkerungsschichten eine dauerhafte wohnungspolitische Zielsetzung. Notwendig ist aus Sicht der FWI eine Neuausrichtung der Wohnungs- und Baulandpolitik hin zu einer aktiven Rolle der Stadt und stärkeren Berücksichtigung der Interessen der Bürgerinnen und Bürger vor Ort.
Bürgermeister Romanski ist der Auffassung, dass der Markt die Wohnungsprobleme in unserer Stadt regelt. In Ringenberg zeigt sich aber besonders deutlich das Marktversagen. Leider sind dort über Jahre Strukturen entstanden, die Baulandflächenaktivierungen ver- bzw. behindern, wobei einige Probleme auch „hausgemacht“ sind. Der Markt regelt es aus Sicht der FWI eben doch nicht alleine, die Politik muss handeln.
Ein Beispiel ist das Baugebiet am Schüllemorgen. Hier hätte für die Stadt die Möglichkeit bestanden, eine Schlüsselimmobilie an der Hauptstraße zu erwerben, um damit die Erschließung des dahinterliegenden Baugebietes sicherstellen zu können. Diese Chance zur Aktivierung einer Baulandfläche von ca. 4.600 qm wurde aber nicht genutzt. Eine gleich große Fläche hätte ebenfalls am Wolfsdeich zu Bauland entwickelt werden können, wenn das Grundschulgebäude entsprechend den Anforderungen an eine zeitgemäße Kindertagesstätte umgebaut worden wäre. Stattdessen wird das Grundschulgebäude mit erheblichem Investitionsaufwand für einen auswärtigen Träger umgebaut und ertüchtigt und zu einem symbolischen Mietzins vermietet. Solche „unrentierlichen“ Investitionen tragen nicht unerheblich dazu bei, dass der Schuldenberg der Stadt Hamminkeln einen Höchststand erreicht.
Bürgermeister Romanski hat zuletzt in der Ratssitzung am 5.12.2019 betont, dass der Stadt Hamminkeln bei der Aktivierung des Baugebietes am Schüllemorgen keine aktive Rolle zukommt. Die FWI verfolgt mit dem Vorschlag des städtischen Flächenerwerbs einen anderen Ansatz und fordert, dass die Stadt Hamminkeln wieder Gespräche mit allen Beteiligten führt.
Mit einem solchen Erwerb und der Bereitstellung von preiswertem Wohnraum könnte auch ein Anreiz für Ringerberger geschaffen werden, die sich „kleiner setzen“ wollen. Die Fläche am Schüllemorgen bietet sich aufgrund der fußläufigen Erreichbarkeit zu einem Nahversorger an. Dies eröffnet wiederum jungen Paaren und Familien mit Kindern die Möglichkeit zum Erwerb von Altimmobilien im Ort. Damit würde ein erheblicher Beitrag zur positiven Entwicklung von Ringenberg geleistet. Die FWI wird sich in diesem Zusammenhang auch für die Erarbeitung und Umsetzung einer Förderrichtlinie „Jung kauft Alt“ einsetzen.